
Im Freistaat Sachsen neo-progressiven-pre-nrw-punk zu machen klingt reizvoll. Im Kreis Bautzen linke Inhalte als „Sachsenhass Tour 2012“ aufzuführen klingt mutig. Aber ausgerechnet in Hoyerswerda eine Band wie PISSE zu gründen, klingt einfach wie ein Aufschrei! Umgeben von Gräben und umzingelt von Feinden fanden sich die Beteiligten 2011 in dem 35.000-Seelen-Kaff, dass der geneigte Leser sicherlich immer noch mit den ausländerfeindlichen Anschlägen von 1991 assoziiert. PISSE sind drei bis vier junge Herren, die nicht weiter genannt sein wollen, sie alle heißen Ronny und mehr musst du nicht wissen!
(Marko Fellmann)
Punk, der klingt, als wolle er kein Kind dieser Zeit sein, als sei er geboren, als Otze von der DDR-Punkband Schleimkeim noch lebte.
Textlich gibt es aber vor allem feinsinnigen Hass, gegen Wohlstandsverwahrlosung, seelenlose Maschinenmenschen und neuzeitliche Hippies. Den Feinsinn, den muss der Hörer suchen. Das unterscheidet PISSE dann vielleicht doch von den offenkundigen und nicht so offenkundigen Vorbildern.